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Ein Ã–sterreichischer Islam fÃ¼r Schulen?: Rechtssoziologische Erkenntnisse zum Islam und Islamischen Religionsunterricht in Wiener Mittelschulen

By (author) Michael Kramer

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Diese Publikation handelt von der Beziehung zwischen dem Staat und dem Islam im allgemein-politischen und im schulischen Kontext, wobei der Islam neben anderen islamischen Institutionen in erster Linie von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Ã–sterreich (IGGÃ–) vertreten wird. Der IGGÃ– â€“ ebenso wie anderen Kirchen und Religionsgesellschaften (KuR) â€“ werden im Ã¶sterreichischen Religionsrechtssystem weitreichende Autonomierechte eingerÃ¤umt, vor allem in der Schule in Form eines konfessionellen Religionsunterrichts (RU). Zur Erforschung dieser Beziehung in der Schule wird ein rechts- und politikwissenschaftlicher Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und die soziale Wirklichkeit des Islams und des RU der IGGÃ– (IRU) in Wiener Mittelschulen geworfen. Konsequenterweise wird auch auf die verschiedenen involvierten Akteur*innen geblickt, insb. auf muslimische SchÃ¼ler*innen und Eltern, Religionslehrer*innen, Fachinspektor*innen und sonstige AutoritÃ¤ten der IGGÃ– sowie Schuldirektor*innen, Bildungsdirektionen und das Bildungsministerium. DafÃ¼r wurden im Rahmen einer qualitativen Sozialforschung sieben (Schul-)AutoritÃ¤ten der IGGÃ– (IGGÃ–-SA) als â€šVertreter*innen des Islamsâ€˜ und sechs Wiener Mittelschuldirektor*innen (MSD) als â€šstaatliche Vertreter*innenâ€˜ interviewt. Die Interviews verfolgten drei Zwecke: 1) die ErgrÃ¼ndung negativer rechtlicher, politischer, gesellschaftlicher und religionsgesellschaftlicher Einflussfaktoren auf die allgemeine Beziehung zwischen dem Staat und dem Islam bzw. der IGGÃ– (und den Muslim*innen); 2) die Erhebung von Herausforderungen, Spannungen und Konflikten sowie Idealvorstellungen in der schulpolitischen, -bÃ¼rokratischen, -organisatorischen, individuellen und korporativen Beziehungsdimension, sowie 3) die Erforschung von persÃ¶nlichen Einstellungen und Haltungen von IGGÃ–-SA und MSD zum Islam und dem IRU in der Schule sowie â€“ vonseiten der IGGÃ–-SA â€“ zum Staat und der Gesellschaft. WÃ¤hrend der dritte Zweck in dieser Publikation nur eine untergeordnete Rolle einnimmt, liegt das Hauptaugenmerk auf den abstrahierten Spannungsfeldern des 'gelebten Rechts' im Sinne der sozialen Wirklichkeit in den entsprechenden Beziehungsdimensionen, die in einer rechtssoziologischen Analyse dem normativem Recht gegenÃ¼bergestellt und entlang idealtypischer Einstellungen und Haltungen auf Ursachen, Wirkungen und LÃ¶sungen untersucht werden. Die Analysethemen umfassen mitunter die Einbeziehung von Fachinspektor*innen fÃ¼r Religion in die Bildungsdirektionen, den Streit Ã¼ber die AbkÃ¼rzung der IGGÃ– fÃ¼r die Eintragung in Zeugnisse, die Schwierigkeiten in der Organisation mit dem RU, das (religiÃ¶se) Verhalten muslimischer SchÃ¼ler*innen und Eltern in der Schule sowie die Grenzen der Lehre im IRU im Rahmen der staatsbÃ¼rgerlichen Erziehung. DiesbezÃ¼gliche Idealvorstellungen zu den Herausforderungen ermÃ¶glichen abschlieÃŸend aus einer sozialintegrativen und pluralistischer Perspektive der IGGÃ–-SA die Konturierung eines Ã–sterreichischen Islams bzw. eines idealtypischen IRU.